Fachkräfte im IoT

Die Digitale Fabrik braucht andere Arbeiter

Von Folker Lück · 2016

Das Internet der Dinge wird die Wirtschaft und damit auch betriebliche Abläufe massiv umformen. Während sich darüber fast alle Experten in Politik und Wirtschaft einig sind, herrscht Unklarheit darüber, wie man auf dem Weg dorthin Zuständigkeiten und Ziele festlegt: Wer koordiniert den Transformationsprozess? Und welche Aufgaben werden sich letztlich wie verändern?

 Mann rennt mit Aktentasche und kurzer Hose durch moderne Halle.

Für Fachkräfte aus den Bereichen IT, Ingenieurwesen und Technik gleicht der Arbeitsmarkt derzeit einer blühenden Wiese: Sie können beinahe alles pflücken, was ihnen gefällt. Anders gesagt: Die deutschen Unternehmen suchen derzeit händeringend IT-Fachkräfte, aber auch Ingenieure und andere technische Spezialisten. Aktuelle Untersuchungen untermauern den Fachkräftemangel in diesen Tätigkeitsfeldern, insbesondere im Mittelstand.

Doch selbst dann, wenn ein Unternehmen in diesen Feldern ausreichend fündig geworden ist, wird man kaum einen „Fachbereichsleiter Internet Of Things“ antreffen – von seltenen Ausnahmen abgesehen. Die Übersichtsstudie „Internet der Dinge“ des VDI Technologiezentrums kommt zu dem Schluss: „Das ‚Internet der Dinge’ ist keine geschlossene Technologie. Es führt vielmehr zahlreiche Technologien aus vielen Wissenschaftsfeldern zu einem nach dem jeweiligen Bedarf ausgelegten Gesamtsystem zusammen“.

Das macht deutlich, weshalb in etlichen Betrieben weder abschließend geklärt ist, welche Problemlösungen oder Innovationen IoT-Technologien konkret erbringen sollen, noch wer diesen Wandel herbeiführen soll. Erforderlich ist vielerorts ein runder Tisch mit internen und externen Fachleuten, die sich mit Fertigungsprozessen, Maschinensteuerung, Logistik und – nicht zuletzt – Arbeits- und Tätigkeitsabläufen im Unternehmen auskennen. Das kostet Zeit und bringt obendrein keinen rasanten Return of Invest.

Fachkräfte im IoT: Aufgaben im Wandel

Verändern wird der Einsatz von IoT-Technologien insbesondere die Überwachung, Steuerung und Wartung von Maschinen und Anlagen. Störungsanzeigen werden nicht mehr individuell interpretiert, sondern im Regelfall nach maschinellen Anweisungen umgesetzt. Experten gehen darüber hinaus davon aus, dass sich Aufgaben der regelmäßigen hin zu einer bedarfsorientierten Maschinenwartung wandeln werden – bei steigender Komplexität. Erforderlich ist ein deutlich erweitertes Know-how in den Bereichen Sensoren/Netzwerke sowie im Umgang mit Wartungs- und Prüfprogrammen. Die Fehlerbehebung bei rein mechanischen Komponenten wird minimiert, während der Umgang mit kombinierten Elementen insbesondere in den Bereichen Elektromechanik oder Netzwerktechnik ansteigen wird.

Informationsspeicher am entstehenden Produkt werden vermehrt Statusmeldungen zum geplanten oder tatsächlichen Produktionsablauf liefern. Logistikprozesse werden durch eine verbesserte Warenlokalisierung und durch eine optimierte Bedarfsplanung und Materialbeschaffung effizienter gemacht. Das Internet der Dinge bringt uns aber nicht nur die „Smart Factory“, sondern es wird das Gefüge der betrieblichen Qualifikationsebenen in weiten Bereichen verändern. 

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