Sicherheitsmaßnahmen

Mehr Risiken durch stärkere Vernetzung

Von Harmut Schuhmacher · 2021

Das Internet of Things besitzt nicht nur ein ungeheures Mehrwert-Potenzial, sondern lässt auch neue Herausforderungen für die Sicherheit entstehen. In den Griff bekommen können Unternehmen dieses Problem nur durch gewissenhafte Vorsichtsmaßnahmen und durch schnelle Reaktionen auf Angriffe.

Gesichtsscanner mit Person davor.
Vernetzte Geräte können besonders anfällig für Cyber-Angriffe sein. Foto: iStock/Zephyr18

Der Einzug des Internet of Things in die Produktion bedeutet unter anderem eine stärkere Digitalisierung und eine umfassendere Vernetzung. Das bringt neue Gefahren mit sich: Es gibt plötzlich sehr viel mehr Geräte, die prinzipiell für Cyber-Angriffe anfällig sind. Konkret besteht das Risiko, dass Geräte sabotiert, Daten gestohlen oder Geräte für DoS-Attacken missbraucht werden. Laut einer Bitkom-Studie aus dem Jahr 2020 beträgt der Schaden durch derartige Angriffe für deutsche Unternehmen über 100 Milliarden Euro pro Jahr.

Sicherheitsmaßnahmen

Zu den wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen einer IoT-Nutzung gehören das zeitnahe Installieren von Updates, das Verschlüsseln von Daten und Verbindungen sowie das Schützen der internen Netze vor Zugriffen von außen. Auch innerhalb der Produktionsstätte sollten die einzelnen Bereiche digital voneinander getrennt sein. Das bedeutet einerseits, dass die Produktions- und die Office-Systeme sich nicht im selben Netz befinden. Und andererseits, dass auch die einzelnen Produktionsbereiche jeweils eigene Netze verwenden. Da natürlich letzten Endes dennoch Daten zwischen diesen Bereichen übermittelt werden müssen, sollten dafür speziell abgesicherte Übergänge vorhanden sein.

Eine zentrale Rolle spielt das Identitäts-Management, das nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch den Maschinen ermöglicht, sich verlässlich zu identifizieren. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Zugriffsrechte gewähren, und es ist auch möglich, genau zu protokollieren, wer wann was getan hat.

Sicherheitsautomatisierung

Ein Problem sind jedoch die langen Reaktionszeiten beim Erkennen der Angriffe und beim Ergreifen von Gegenmaßnahmen. Die immer größer werdende Anzahl von IoT-Geräten verstärkt dieses Problem zusätzlich. „Automatisierte Sicherheitslösungen können hier eine gute Unterstützung darstellen“, erläutert Stefan Vollmer, CTO der TÜV SÜD Sec-IT GmbH. Derartige Lösungen kümmern sich nicht nur um das Installieren von Updates, sondern können unter anderem auch Berechtigungen prüfen, Zugriffe analysieren und infizierte Geräte vom Netzwerk isolieren. 26,1 Prozent der Unternehmen, die für die IDG-Research-Studie „Internet of Things 2019/2020“ befragt wurden, verwenden im IoT-Kontext bereits automatisierte Sicherheitslösungen. 62,2 Prozent prüfen derartige Lösungen oder interessieren sich zumindest dafür.

Langfristig wird auch künstliche Intelligenz, insbesondere Maschinenlernen, eine größere Rolle bei der Sicherheitsautomatisierung spielen – vor allem indem sie schnelleres und zuverlässigeres Erkennen von Angriffen erlaubt und sich dabei auch von den großen Datenmengen nicht abschrecken lässt, die beim verstärkten Einsatz von IoT-Geräten anfallen.

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